Europa hat genügend Platz für erneuerbare Energien

Europa hat genügend Platz für erneuerbare Energien: Die neue Analyse des EEB

Heute sprechen wir über eine spannende neue Analyse des Europäischen Umweltbüros (EEB) mit dem Titel „Land for Renewables“. Laut dieser Studie verfügt Europa über ausreichend Land, um Solar- und Windenergie auszubauen, ohne die Nahrungsmittelproduktion oder die Natur zu gefährden. Schauen wir uns die wichtigsten Erkenntnisse und Herausforderungen an.

1. Flächenbedarf für erneuerbare Energien:

Die EEB-Analyse zeigt, dass nur rund 2,2 Prozent der EU-Gesamtfläche benötigt werden, um die erforderlichen Photovoltaik- und Windkraftanlagen bis 2040 zu errichten. Das ist weniger als die Hälfte der von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) als geeignet erachteten Flächen von 5,2 Prozent, die Naturschutzgebiete und hochwertige landwirtschaftliche Flächen ausschließen.

2. Notwendigkeit der Dach- und Freiflächen-Photovoltaik:

Dachflächen allein reichen nicht aus, um die Zubauziele zu erreichen. Daher müssen auch weniger fruchtbare landwirtschaftliche Flächen und Konversionsflächen genutzt werden. Agri-Photovoltaik-Anlagen, die eine Doppelnutzung ermöglichen, spielen hierbei eine wichtige Rolle.

3. Ungleichverteilung geeigneter Flächen:

Es gibt eine Ungleichverteilung der geeigneten Flächen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Während Länder wie Spanien und Rumänien einen Überschuss an geeigneten Flächen haben, sind die Ressourcen in Deutschland und Italien begrenzt. Ein „europäisches Supernetz“ ist notwendig, um einen Ausgleich zu schaffen und eine EU-weite Dekarbonisierung bis 2040 zu ermöglichen.

4. Herausforderungen in Deutschland:

In Deutschland gibt es „räumliche Zwänge“ für Onshore-Windkraftanlagen, obwohl genügend Flächen für Photovoltaik zur Verfügung stehen. Die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen nehmen voraussichtlich etwa zwei Prozent der Gesamtfläche Deutschlands ein. Bis 2040 werden etwa 4,4 Prozent der Fläche für erneuerbare Energien benötigt.

5. Ziele und Maßnahmen:

Die Pariser Klimaziele streben 100 Prozent erneuerbare Energien, eine Senkung der Energienachfrage um etwa 50 Prozent und Klimaneutralität bis 2040 an. Für Deutschland bedeutet das einen Bedarf von 346 Gigawatt Photovoltaik-Leistung und 113 Gigawatt Onshore-Windkraft, was 74 Prozent der Stromproduktion und 52 Prozent der Energieproduktion abdecken könnte.

6. Netzausbau und Raumplanung:

Die Beseitigung von Netzengpässen ist entscheidend, damit Deutschland seine Kapazitäten optimal nutzen kann. Verbesserungen des Stromnetzes innerhalb Deutschlands und Verbindungen ins Ausland sind notwendig. Zudem müssen Planungsgesetze konsistent sein und Photovoltaik-Projekte auf versiegelten und Konversionsflächen priorisiert werden.

Die EEB-Analyse zeigt, dass Europa genug Platz für erneuerbare Energien hat, um fossile Brennstoffe und Kernenergie bis 2040 zu ersetzen. Die Herausforderung liegt in der optimalen Nutzung dieser Flächen und der Verbesserung der Infrastruktur.