Die dunkle Seite des Solarbooms: Warum Qualität in der Photovoltaik-Branche oft auf der Strecke bleibt“
Die Photovoltaik-Branche erlebt einen besonderen Boom, doch Kunden entscheiden oft allein aufgrund des Preises, ohne auf Qualität und Erfahrung zu achten. Der Markt lockt viele Unternehmen, darunter auch weniger seriöse, und die Unterscheidung zwischen erfahrenen Fachbetrieben und Neulingen ist schwer. Anders als bei Heizungs- oder Elektroarbeiten gibt es für Photovoltaik keine spezifische Ausbildung oder Meisterpflicht, was zu mangelnder Qualifikation bei Installationen führt. Dies führt zu häufigen Problemen wie beschädigten Dächern und unsicherer Verkabelung, die oft erst nach Ablauf von Gewährleistungsfristen entdeckt werden. Es fehlen branchenübergreifende Standards und klare Zuständigkeiten, was zu einem Wildwuchs führt. Kunden sollten auf eine professionelle Anfragebearbeitung, detaillierte Planung und transparente Angebote achten, um seriöse Anbieter zu erkennen, die auch nach der Installation für Servicefälle zur Verfügung stehen.
Im Folgenden findet sich eine Checkliste, auf was Kunden bei ihrer Wahl achten sollten, damit ein vermeintlich günstiges Angebot nicht zum Bumerang wird:
- Seit wann ist der Anbieter im Solargeschäft tätig? Über wie viele Referenzen verfügt der Anbieter. Ein Blick ins Handelsregister ist im Zweifel hilfreich: handelsregister.de
- Sind im Angebot alle Positionen im Detail beschrieben? Heißt es im Angebot häufig „oder vergleichbar“, sollte man das streichen lassen.
- Wie wird das Unternehmen im Internet bewertet und wie viele Bewertungen hat das Unternehmen? Sind die Bewertungen aussagekräftig und von echten Kunden?
- Handelt es sich um einen regionalen Anbieter und wie groß ist die Entfernung zum Standort? Regionale Handwerker fühlen sich langfristig ihren Kunden mehr verpflichtet.
- Hat der Anbieter Referenzen in der Nähe und kann man mit Bestandskunden in Kontakt treten?
- Macht der Anbieter persönliche Ortstermine und Beratungsgespräche oder wird nur über Videotermine verkauft?
- Kann man sich die Produkte am Standort des Anbieters ansehen?
- Wird die Anlage vom Unternehmer selbst, einem angestellten Mitarbeiter oder von einem Handelsvertreter verkauft?
- Seit wann hat der Anbieter das angebotene Material im Programm und wie viele Anlagen wurden damit bereits von ihm realisiert? Referenzen nennen lassen.
- Woher kommt das Material und wer ist Garantiegeber? Ist der Sitz der Gesellschaft innerhalb der EU?
- Hat der Anbieter die entsprechenden Zertifizierungen der Hersteller, besonders der Speicherhersteller, vorliegen?
- Montiert und installiert der Anbieter die Anlagen selbst oder ausschließlich über Subunternehmer?
- Welche Gesellschaftsform hat der Anbieter? Eine UG liefert nur wenig Sicherheit für den Kunden.
- Handelt es sich um einen Handwerks-Meisterbetrieb oder um ein reines Vertriebsunternehmen?
- Bietet der Anbieter einen Service an, für den Fall, dass eine Störung auftritt?